Deshalb fordern verschiedene Fachleute zusätzliche Investitionen in die psychische Gesundheit. Für die Gesundheitsversorgung sind die Kantone zuständig. Diese hätten das Problem erkannt, heisst es bei der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektionen. Mediensprecher Tobias Bär erwähnt das Ausweichen auf telefonische Beratung und Behandlung zu Hause, wenn Therapieplätze in der Klinik fehlten: «Solche innovativen Angebote wie Home Treatment oder telefonische Angebote sind sehr nützlich. Sie sind aber auch schwierig zu finanzieren.» Es sei also nicht alles in Butter. Die Kantone versuchten, das Angebot auszubauen und auf die Nachfrage anzupassen. Kurz: die Mittel sind beschränkt und es gibt zu wenig Psychotherapeuten und Psychiaterinnen – gerade für Kinder und Jugendliche. Kantone und Institutionen versuchten, zusätzliche Fachleute auszubilden, so Tobias Bär. Das gehe nicht von heute auf morgen, in normalen Zeiten nicht und noch weniger in Zeiten einer Gesundheitskrise.
Derweil laufen auch beim Bundesamt für Gesundheit die Arbeiten weiter, im Bereich der psychischen Gesundheit allerdings in kleinerem Rahmen als bei den Kantonen. «Das BAG hat seit Beginn der Pandemie im Rahmen seiner Möglichkeiten mehrere niederschwellige Angebote mitunterstützt», erklärt Lea Pucci, Projektleiterin psychische Gesundheit beim BAG. Man unterstütze auch verschiedene Studien und Monitorings, die die psychische Gesundheit der Bevölkerung analysieren. «Diese Ergebnisse werden so weit als möglich auch in der Krisenbewältigung berücksichtigt», so Pucci weiter. Aktualisierte Analysen sind für nächstes und übernächstes Jahr geplant. Somit lässt sich zur Versorgung bei psychischen Erkrankungen und Störungen in aller Kürze sagen: Die Probleme sind erkannt, die Lösungen jedoch lassen noch auf sich warten.
Weiterlesen - ein Beitrag von Christine Wanner erschienen am 10.12.2021 auf www.srf.ch
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