Familienfreundlichkeit stagniert

Die Familienfreundlichkeit der Unternehmen in der Schweiz hat sich gegenüber Vorjahr kaum verändert - weder verschlechtert, noch verbessert. Dies zeigt die aktuelle Repräsentativbefragung «Family Score», die von Pro Familia Schweiz, dem Dachverband der Familienorganisationen in der Schweiz, zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut TransferPlus durchgeführt wurde. Gegenüber dem Vorjahr stufen die Schweizer ihre Arbeitgeber als unverändert familienfreundlich ein. Ausschliesslich die «Möglichkeit, gezielt Überstunden zu machen, um diese später zu kompensieren», hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Die Familienfreundlichkeit von Unternehmen gewinnt zusehends an Bedeutung. Pro Familia Schweiz, der Dachverband der Familienorganisationen in der Schweiz, hat deshalb – zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut TransferPlus – das dritte Mal in Folge eine repräsentative Online-Befragung zur Familienfreundlichkeit in Unternehmen durchgeführt. Befragt wurden vom 19. bis 21. März 2019 ca. 750 erwerbstätige Personen in der Schweiz.

Der Family Score im 2019 (ein Indikator für die Familienfreundlichkeit) entspricht mit 62 von 100 möglichen Punkten exakt dem Vorjahreswert. Der durchschnittlich erreichte Score gilt als «zufriedenstellend».

Praktisch alle Angebote, welche den Mitarbeitenden erlauben, Beruf und Familie optimal miteinander zu vereinbaren, stagnieren auf den Vorjahreswerten oder liegen leicht darun­ter. Einzig bei der «Möglichkeit, gezielt Überstunden zu machen, um diese später zu kom­pensieren» zeigt sich eine Verbesserung des Angebots.

Obwohl sich das Angebot an familienfreundlichen Massnahmen im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert oder sogar leicht reduziert hat, hat sich die Bedarfsdeckung erhöht. Das heisst, die Angebote sind mehrheitlich dort vorhanden, wo sie gebraucht werden (höhere Korrelation zwischen Angebot und Nachfrage).

Der ungedeckte Bedarf ist im Vergleich zum Vorjahr erneut zurückgegangen (2017: -28 / 2018: -24 / 2019: -22). D.h. der Bedarf ist besser gedeckt, obwohl das Angebot an fami­lienfreundlichen Massnahmen nicht vergrössert wurde. Ein möglicher Erklärungsansatz ist, dass die Erwartungshaltung gegenüber den Arbeitgebern zurückhaltender geworden ist und dass die Arbeitnehmenden vermehrt nach individuellen Lösungen suchen.

Der ungedeckte Bedarf widerspiegelt das reduzierte Angebot. Insbesondere dort, wo das Angebot gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, ist der ungedeckte Bedarf am grössten (Bsp. Vergünstigungen für Familienangehörige, Homeoffice, Flexible Arbeitszeiten, aktive Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie etc.).

Die Resultate der aktuellen Repräsentativbefragung zeigen, dass viele Unternehmen und Verwaltungen zwar über familienfreundliche Angebote verfügen, dass aber nach wie vor grosses Optimierungspotenzial besteht. Pro Familia Schweiz wird die Familienfreundlichkeit weiterhin fördern und – wo nötig – verbessern.

Medienmitteilung vom 15.05.2019

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