Auszug aus Elternhaus: «Wohnung nicht im Budget»: Kinder ziehen später aus

Die Babyboomer zogen deutlich früher aus dem Elternhaus als heute. Dafür gibt es vor allem finanzielle Gründe. Immer mehr junge Menschen in der Schweiz ziehen später von den Eltern weg. Hauptgrund sind die hohen Lebenshaltungskosten. Frauen verlassen das Elternhaus im Durchschnitt mit 21 Jahren, Männer mit 22,6 Jahren.

Der Auszug aus dem Elternhaus ist ein grosser Schritt. Er bedeutet nicht nur den Wegzug von den Eltern und dem vertrauten Umfeld. Plötzlich gibt es viele neue Aufgaben: finanzielle Planung von Miete, Nebenkosten und Essen, Verträge für Versicherungen, Internet und mehr. Nicht zu vergessen: die Arbeit im Haushalt. 

Entsprechend schwer dürfte vielen der Entscheid fallen. Im Schnitt ziehen Schweizerinnen und Schweizer mit 22 Jahren von zu Hause aus. Frauen machen diesen Schritt im Mittel rund eineinhalb Jahre früher als Männer: Sie ziehen im Alter von durchschnittlich 21 Jahren aus, Männer hingegen erst mit 22,6 Jahren, also fast zwei Jahre später. Das ergab eine repräsentative Onlineumfrage des Immobilienportals Newhome mit 1229 Personen.

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Das ist immer noch deutlich früher als im Ausland. In der EU lag das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus 2023 bei Frauen bei 25,4 Jahren. Männer ziehen in der EU durchschnittlich erst mit 27,2 Jahren aus.

Doch die Umfrage zeigt, dass sich die Lebensentwürfe und Übergänge ins Erwachsenenleben über die Generationen hinweg spürbar verändert haben. So zog die Generation der Baby-Boomer noch deutlich häufiger vor dem zwanzigsten Lebensjahr aus als heute die Gen Z.

Mehr als ein Drittel der Befragten (39 Prozent) führt als mögliche Ursache für das spätere Auszugsalter finanzielle Gründe an. Mit 47 Prozent ist die Zustimmung zu dieser Aussage bei der Gen Z signifikant höher als bei den Boomern mit 29 Prozent. Weitere Gründe sind längere Ausbildungs- und Studienzeiten sowie Bequemlichkeit.

Weiterlesen - ein Beitrag von Fabian Pöschl erschienen am 16.06.2025