Schweizweit sind die Kosten gemäss BAG-Daten im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent angestiegen. Im Durchschnitt gab eine Person im Jahresverlauf 4754 Franken für von der obligatorischen Krankenkasse gedeckte Kosten aus, 223 Franken mehr als im Vorjahr.
Geringer Anstieg in Schaffhausen – Bern und Zürich im Mittelfeld
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Kantonen sind aber beträchtlich, wie die interaktive Grafik zeigt. An der Spitze liegen die Innerschweizer Kantone Zug mit 7,5 Prozent Aufschlag und Luzern mit einem Plus von sieben Prozent. Auch die grossen Kantone St. Gallen (+ 6,4 Prozent), Aargau (+ 5,6 Prozent) und Tessin (+ 5,8 Prozent) verzeichnen deutlich höhere Zahlen. Leicht unter dem nationalen Schnitt liegen Bern (+ 4,1 Prozent) und Zürich (+ 4,7 Prozent). Bloss geringe Kostensteigerungen gab es etwa in Glarus (+ 3,7 Prozent) oder Schaffhausen (+ 1,9 Prozent). Pro Kopf zahlen die Krankenversicherungen in der Romandie und im Tessin die höchsten Beträge aus.
Kosten für Spitex und Arztbehandlungen stark angestiegen
Während ein Tessiner im Schnitt 5915 Franken «kostet», liegt der Betrag für eine Person in Appenzell-Innerrhoden im Durchschnitt nur bei 3439 Franken. Entsprechend sind auch die Krankenkassenprämien deutlich tiefer. Deutlich höhere Ausgaben verursachten gemäss den neuesten Zahlen vor allem Spitex-Organisationen (+ 11,2 Prozent), Laboratorien und Arztbehandlungen. Was die entsprechenden Branchen zum Kostenanstieg sagen, kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Gesundheitskosten: Bundesrat bittet Bevölkerung um Mithilfe
Die steigenden Gesundheitskosten beschäftigen auch den Bundesrat. Um diese zu bekämpfen, holt der Bund nun sogar die Bevölkerung ins Boot. Am Donnerstag öffnete das BAG einen elektronischen Briefkasten für Vorschläge, die geeignet sind, das Kostenwachstum in der obligatorischen Krankenkasse zu senken. Bis 20. Juni können Bürgerinnen und Bürger anonym ihre Ideen einreichen. Im November rief Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider (SP) den Runden Tisch «Kostendämpfung» ins Leben. Eine Expertengruppe wird die eingereichten Vorschläge prüfen und im Gremium diskutieren. Im September wird Baume-Schneider dann verkünden, wie sich die Prämien in den einzelnen Kantonen für 2026 entwickeln.
Weiterlesen - ein Beitrag von Christof Vuille erschienen am 19.05. auf 20min.ch